Videodoku zum Eröffnungskonzert „PfingstFeuer“ des Bachfests 2024 Münster „Bach inspiriert“ mit Kommentaren zum Werk von Stefan Heucke und Golo Berg.
„PfingstFeuer“ verfasste Stefan Heucke als Auftragswerk des Bachfests Münster, das unter dem Motto „Bach inspiriert“ stand und das 98. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft war. Heucke war dort Composer in Residence. Das Oratorium wurde am 17.05.2024 im St.-Paulus-Dom zu Münster uraufgeführt. „PfingstFeuer“ ist ein Pastiche aus ausgewählten Chören und Arien JOHANN SEBASTIAN BACHS aus dem Oster-Oratorium BWV 249 und den Pfingst-Kantaten „O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe“ BWV 34, „Wer mich liebet, der wird mein Wort halten“ BWV 74 und „Erschallet ihr Lieder“ BWV 172 und STEFAN HEUCKES für das Bachfest Münster komponierter „Kantate vom Feuer. Für Sprecher, Alt, Bass, Chor und Orchester“ op. 131 mit einem Libretto von CHRISTIAN LEHNERT.
Besetzung der Uraufführung am 17. Mai 2024: Gerhild Romberger Alt | Thomas Laske Bass | Gerhard Mohr Sprecher | Sinfonieorchester Münster | Philharmonischer Chor Münster, Martin Henning Einstudierung | Golo Berg Musikalische Leitung
Videoproduktion: Arvid Film – in Kooperation mit der Filmwerkstatt Münster | www.filmwerkstatt-muenster.de | Redaktion: Susanne Schulte, GWK www.gwk-online.de | Ton: MUSICOM. Christoph Schulz Musikproduktionen www.musicom.de
Stefan Heucke über seine „Kantate vom Feuer“, op. 131
„Das Bach-Fest 2024 in Münster begann am Freitag vor Pfingsten mit einem sich dieser Thematik widmenden Eröffnungskonzert im Dom zu Münster. Da es bekanntlich kein Pfingstoratorium von Bach gibt, sehr wohl aber mehrere große Kantaten zu Himmelfahrt und Pfingsten, erhielt ich den Auftrag für ein Vokalwerk (mit Sprecher, Solisten, Chor und Orchester), das die Ideenverbindung von (göttlichem) Feuer, Begeisterung und Enthusiasmus mit modernen Texten in die Gegenwart holt. Das Stück entstand von Juni bis Dezember 2023.
Mit der Dichtung zu dieser Kantate wurde der 1969 in Dresden geborene Schriftsteller und Theologe Christian Lehnert beauftragt, der eine Folge von 12 Texten entwarf und kompilierte, die sich der pfingstlichen Thematik von Feuer, Enthusiasmus, Begeisterung und göttlichem Wirken durch den Geist widmet. Darunter befinden sich neben Lehnerts eigenen Versen Zitate aus dem Buch Sohar, von Heraklit, Mechthild von Magdeburg und Hölderlin.
Aus dieser monumentalen Textfolge entstand eine dreiteilige Kantate, in der Sprecher und Solist:innen die poetischen Worte deklamieren, singen und Musik werden lassen, während dem Chor zu Beginn, am Ende und zweimal in der Mitte kurze Sätze von grundsätzlicher, überindividueller Bedeutung anvertraut sind.
Die Teile I (Nr. 1–3) und III (Nr. 9–12) werden verteilt zwischen den Bachsätzen, die durch das Kuratorenteam des Bachfests Münster vorgegeben waren, gespielt und gesungen. Teil II (4–8) erklingt geschlossen als Mittelblock.
Während das musikalische Material meiner Kantate unabhängig von Bach ist, ist die Tonartenfolge der „Kantate vom Feuer“ mit der der Bachschen Kantatensätze über Spiegelung am Grundton C verwandt, so dass ein Tonartenkosmos entsteht, der alle zwölf Töne der chromatischen Leiter als Grundtöne umfasst.“
Stefan Heucke (*1959) war Composer in Residence beim Bachfest 2024 Münster. Für das Eröffnungskonzert im Dom zu Münster beauftragte das Bachfest Münster den Dichter, Theologen und Pfarrer Christian Lehnert mit einem Libretto, das auf die ihm von den Kurator:innen vorgegebenen, oben genannten Bach-Werke antwortet, und den Komponisten Stefan Heucke mit der Vertonung der Lehnert-Texte sowie der Ausarbeitung eines Pastiches aus seiner Komposition und den ausgewählten Stücken Johann Sebastian Bachs. Entstanden ist „PfingstFeuer“ als Pastiche aus Chören und Arien aus Bach-Kantaten und Heuckes Neukomposition „Kantate vom Feuer“, die mit dem Eröffnungskonzert des Bachfests 2024 als Teil von „PfingstFeuer“ ihre Uraufführung erfuhr. Doch sie kann nicht nur im Zusammenhang mit den genannten Werken Bachs aufgeführt werden, sondern als Opus 131 ist sie ein eigenständiges Werk.
Außer der „Kantate vom Feuer“, op. 131 komponierte Stefan Heucke im Auftrag des Bachfests Münster, das unter dem Motto „Bach inspiriert“ stand, auch die „Markus-Passion“, op. 130, die am 20. Mai 2024 in der münsterschen Apostelkirche uraufgeführt wurde. Stefan Heucke betrachtet Opus 130 und 131 als Geschwister-Werke. Seit 1996 werden Stefan Heuckes Werke bei Schott Music International verlegt. Das Pastiche entstand nach einer Idee der Kurator:innen des Bachfests Münster: Susanne Schulte, Golo Berg, Alexander Lauer und Konrad Paul.
www.bachfest-muenster.de | www.gwk-online.de | www.neue-bachgesellschaft.de