Mi 22. Mai 2024 12:00 Uhr
Münster St.-Lamberti-Kirche
Der Eintritt ist frei. Wir bitten Sie nach dem Konzert um eine Spende.

Bach – Betz – Reger

Maximilian Betz studierte katholische Kirchenmusik (künstlerisches A-Diplom) mit Schwerpunkt Chorleitung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München. Als Organist war er am Herzoglichen Georgianum und als Stiftsorganist im Wallfahrtsort Altötting tätig. Nach Stationen als Chordirektor und Organist in Eching und München-Planegg ist er seit 2023 Kantor und Organist an der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster. Er widmet sich besonders der Orgelimprovisation und konzertiert deutschlandweit als Organist und Continuo-Spieler. Als Dirigent arbeitete er u.a mit den Barockorchestern „La Banda“ und „Concerto München“ zusammen. Meisterkurse bei internationalen Organisten wie Frederice Blanc, Wolfgang Seifen, Theo Flury, Joris Verdin, Daniel Roth, u.a. ergänzen seine musikalischen Aktivitäten.

Besetzung

Maximilian Betz Orgel

Programm

Bach: Praeludium und Fuge in e-Moll, BWV 548 | Maximilian Betz (*1984): Improvisation über BACH | Max Reger (1873–1916): Fantasie und Fuge über BACH. Op. 46

St.-Lamberti-Kirche

Münster

St. Lamberti am Prinzipalmarkt wurde, von den ansässigen Kaufleuten finanziert, zwischen 1375 und 1525 als Markt- und Bürgerkirche erbaut. Die Kirche aus Baumberger Sandstein gilt, zusammen mit der Wiesenkirche in Soest, als ein Höhepunkt in der Entwicklungsgeschichte der westfälischen Hallenkirche in der Spätgotik. Im 19. Jahrhundert drohte der alte, nach und nach auf 50 m hochgebaute Turm mit Glocken und Spitzkuppel einzustürzen, weshalb man ihn 1888 abriss und bis 1898 durch einen neugotischen, 90,5 m hohen Turm mit durchbrochenem Maßwerk, der sich von dem alten deutlich unterscheiden sollte, ersetzte. Er gilt als eine verkleinerte Kopie des Turms am Freiburger Münster und weist auch Ähnlichkeit mit den Kölner Domtürmen auf.

Bemerkenswert sind die drei Eisenkörbe am Turm von Lamberti. In ihnen wurden 1536 die Leichname der drei Anführer des Täuferreichs von Münster – Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling – zur Schau gestellt. Zuvor waren sie auf dem Platz vor der Kirche öffentlich gefoltert und hingerichtet worden. Bei den Skulptur.Projekten 1987 installierte der Künstler Lothar Baumgarten seine „Drei Irrlichter“ in den Käfigen, „ein ebenso nachdenklicher wie ironischer Kommentar zu einem höchst ambivalenten Abschnitt der Stadtgeschichte, der heute seinen festen Platz in der Münsteraner Folklore behauptet“ (Stefan Rethfeld, Sylvaine Hänsel: Architekturführer Münster/Architectural Guide to Münster. Berlin 2017, S. 112).

Eine münstersche Besonderheit: von 21 Uhr bis Mitternacht (außer dienstags) bläst Martje Thalmann, die Türmerin, zur vollen und halben Stunde das Horn. Das Türmeramt auf dem höchsten Punkt der Innenstadt Münsters besteht seit 1379. Die Türmer bliesen die Zeit und hielten als städtische Angestellte nach Feuer und Feinden Ausschau. Martje Thalmann ist, seit 2014, die erste Frau in der Männerdomäne.

Die Hauptorgel von St. Lamberti wurde nach einem Dispositionsentwurf von Ludwig Doerr (Freiburg) 1989 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke errichtet, 2006 generalüberholt und erweitert. Das rund 4 Tonnen schwere Instrument hat 55 Register auf vier Manualen und Pedal und hängt im Turmraum der Kirche. „Die St.-Lamberti-Orgel gehört zu den architektonisch bedeutendsten Instrumenten des neueren Orgelbaus – mit der zwischen den Säulen ‚schwebenden‘ Lösung fügt sie sich optimal in den Raum ein. Und auch klanglich bietet sie eine ausgesprochen vielseitige Palette an Klangfarben, sie ist sehr präsent im Raum ohne erdrückend zu sein.“ (Gabriel Isenberg, www.orgelsammlung.de)