Fr 24. Mai 2024 12:00 Uhr
Münster Liebfrauen-Überwasserkirche
Eintritt frei, Spende

Bach and Friends

Ulrich Grimpe, der regelmäßig konzertiert und Regionalkantor an der Stiftskirche in Freckenhorst war, leitet seit 2003 das Referat Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat Münster, beaufsichtigt als Bischöflicher Orgelsachverständiger Orgelbauvorhaben der Diözese und organisiert als Leiter der Bischöflichen Kirchenmusikschule das kirchenmusikalische Ausbildungsangebot für nebenberufliche und hauptamtliche Kirchenmusiker. Von 1992 bis 2002 war er als Regionalkantor an der Stiftskirche in Freckenhorst tätig.

Besetzung

Ulrich Grimpe Orgel

Programm

Bach: Fantasie g-Moll BWV, 542 | Georg Böhm (1661–1733): Vater unser im Himmelreich | Bach: Dorische Toccata, BWV 538 | | Johann Gottfried Walther (1684–1748): Concerto in F del Sigr. Tomaso Albinoni, LV 126 | Georg Friedrich Händel (1685–1759) Aria con variazioni | Bach: Siciliano, BWV 1031 | Präludium Es-Dur, BWV 552

Liebfrauen-Überwasserkirche

Münster
Überwasserkirchplatz

Neben dem Paulusdom ist die Liebfrauen-Überwasser Kirche die älteste Kirche der Stadt Münster. Die Vorstadt „Überwasser“ lag an der Aafurt, an der man die Stadt Mimigernaford (so der älteste Name von Münster) betrat. Das Gotteshaus wurde zusammen mit einem Konvent für adelige Damen jenseits der Aa („über dem Wasser“, vom Dom aus gesehen) gegründet und 1040 geweiht. 1532 zwang die Stadt die Äbtissin, Prädikanten der Lehre Luthers auch in Überwasser zuzulassen, wie es schon in anderen Pfarren der Stadt geschehen war. Bis auf wenige Ausnahmen trat fast der gesamte Konvent zu den Neuerern über. Am Tag vor Palmsonntag 1534 stürmten Bürger die Kirche und zerstörten Altäre und Bildwerke („Bildersturm“).

Inzwischen war zudem die Lehre Luthers durch das sozial-revolutionäre Ideengut und das Regiment der aus dem Niederländischen gekommenen „Wiedertäufer“ verdrängt worden, auch die meisten Stiftsdamen hatten sich von ihnen („wieder“) taufen lassen. Das Regime radikalisierte sich und der Fürstbischof belagerte die Stadt mit Truppen, weshalb die Täufer die Kirchturmhaube von Liebfrauen-Überwasser herabstürzten und Geschütze auf die Plattform stellten. Am 25. Juni 1535 eroberte der Fürstbischof die Stadt. – Die jetzige gotische Hallenkirche wurde 1340 gebaut, der Turm Anfang des 15. Jahrhunderts vollendet. Die nach 1535 neu errichtete Turmhaube wurde 1704 durch einen Orkan herabgeweht. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gotteshaus von Bomben schwer getroffen, bis 1949 aber wieder aufgebaut. Seit 1972 besitzt die Überwasserkirche eine Orgel von Romanus Seifert & Sohn in Kevelaer. Bis 2018 wurden Kirche und Turm wiederholt saniert und renoviert.