1774 hat sie ein Großfeuer total zerstört: die legendäre „Himmelsburg“ in Weimar. Die Kapelle in der Wilhelmsburg, dem Stadtschloss des Herzogs Wilhelm Ernst, der ihn angestellt hatte, war von 1708 bis 1717 Wirkungsort Johann Sebastian Bachs. Ihre Akustik muss spektakulär gewesen sein, die Architektur des drei Stockwerke hohen Kirchenschiffs war ungewöhnlich: In seiner Decke befand sich, in 20 Metern Höhe, eine drei mal vier Meter große Öffnung, die von einer Empore mit Balustrade umlaufen wurde und die den Blick auf die Himmelsdarstellung in der Kuppel darüber freigab. Auf der Empore stand Bachs Orgel, hier oben spielten die Musiker und es wurde gesungen. Die Musik von dort muss sphärisch geklungen haben – als ströme sie direkt vom Himmel herab. Heute ist die Himmelsburg virtuell Wirklichkeit – in einem umfunktionierten Überseecontainer auf dem Lambertikirchplatz. Mit VR-Brille ausgestattet, nimmt man in dem Container, der an einen Kirchenraum erinnert, Platz und bewegt sich virtuell sieben Minuten lang mithilfe eines Controllers frei durch den rekonstruierten Kirchenraum, im Kopfhörer Bachs „Himmelskönig, sei willkommen“. Mehr.