Bach: Konzerte und Orchestersuiten
Ton Koopman ist der Doyen der historisch informierten Aufführungspraxis. Auf authentischen Instrumenten, mit den Spieltechniken und Gestaltungsmitteln der Zeit, in der sie geschrieben wurde, bringt diese die Alte Musik zum Leben.
In seinen Konzerten geht es Koopman darum, „wirklich etwas ganz Schönes zu machen“. Er versuche, in seinem Spiel „immer irgendwohin zu gehen. Dass man nicht statisch sagt: Das ist piano und das bleibt piano. Nein: das beginnt piano, aber sofort geht es irgendwohin. Es gibt messa di voce, es gibt Dynamik, es gibt große Unterschiede im Tempo. Und ich liebe diese Abwechslung, ich glaube auch, dass Barockmusik alles ist, was Abwechslung ist. Man soll große Kontraste haben, und mit diesen Kontrasten soll man die Musik richtig schön spielen oder singen.“ (BR Klassik)
Aber dem weltbekannten Dirigenten und Cembalisten bedeutet Bach noch mehr als Schönes: „Ein Tag ohne Bach – das ist nix.“
Mit einem großen Ja, festlich und fröhlich kommt das Bachfest Münster mit Ton Koopman und seinem Amsterdam Baroque Orchestra zum Abschluss: Bach inspiriert. Bach macht glücklich.
Ton Koopman ist eine Leitfigur in der Bewegung der Historischen Aufführungspraxis, Gründer des Amsterdam Baroque Orchestra (ABO) und des Amsterdam Baroque Choir (ABC). Er hat darüber hinaus viele der bedeutendsten Orchester in Europa, den USA und Japan dirigiert. Seine Gesamtaufnahme der Kantaten von J. S. Bach mit dem ABO&C wurde mehrfach ausgezeichnet.
Das Amsterdam Baroque Orchestra versammelt Barockspezialisten von internationalem Renommee. Regelmäßig ist es mit Koopman und dem ABC zu Gast in den großen Konzertsälen Europas, der USA und Asiens.
Besetzung
Ton Koopman & Amsterdam Baroque Orchestra
Programm
Bach: Orchestersuite Nr. 2 h-Moll, BWV 1067 | Konzert für Violine und Oboe c-Moll, BWV 1060r | Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur, BWV 1048 | Orchestersuite Nr. 1 C-Dur, BWV 1066 | Brandenburgisches Konzert Nr. 4 G-Dur, BWV 1049
Apostelkirche
Die Apostelkirche ist die evangelische Hauptkirche der Stadt Münster und die erste gotische Hallenkirche Westfalens. Sie wurde als Klosterkirche der Franziskaner gebaut und war ab 1517 Kirche der Minoriten. Das Kloster überdauerte die Reformation und in den Jahren 1533 bis 1535 die „Wiedertäufer“. Nach Plünderungen und Beschädigungen wurden Kirche und Konventsgebäude zwischen 1536 und 1538 neu ausgestattet. 1811 wurde das Minoritenkloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben, die Kirche profaniert. Nach der Restaurierung durch Karl Friedrich Schinkel wurde sie als evangelische Kirche der preußischen Militärgemeinde wieder eingeweiht wurde. Seit 1840 gehört sie der evangelischen Zivilgemeinde. 1922 erhielt sie den Namen „Apostelkirche“. In den folgenden Jahren wurden die Einbauten des 19. Jahrhunderts weitgehend entfernt. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde die Apostelkirche 1949 wieder eingeweiht, der Wiederaufbau 1960 abgeschlossen. Die Kirche ist nahezu schmucklos, der klar gegliederte Kirchenraum lichtdurchflutet. Die Gewölbemalereien, die zu den schönsten der Region zählen, stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Harmonisch fügen sich der 1976 bis 1979 von Heinrich Gerhard Bücker neu gestaltete Chorraum, die Glasfenster aus den 1990er Jahren und das 2015 von Tobias Kammerer entworfene Fenster über der Taufstelle in den mittelalterlichen Kirchenraum ein. Die heutige Orgel wurde 1968 von der Firma Paul Ott aus Göttingen gebaut, 1990, 2008 und zuletzt 2021/22 durch die Berliner Firma Karl Schuke überarbeitet. Sie befindet sich auf der Orgelempore über dem Mittelschiff, hat 36 Register auf drei Manualen und Pedal und mechanische Trakturen.