Di 21. Mai 2024 17:00 Uhr
Münster St.-Clemens-Kirche
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Wachet auf

Esprit und Anmut: ein fast tanzender Virtuose, der die Marimba mit vier Holzschlägeln spielt, so expressiv wie sensibel. Der preisgekrönte japanische Marimbist Kiyohiko Kudo entlockt den hölzernen Klangplatten bezaubernde Wärme, Harmonie und Melodie.

Auf dem Programm hat er Adaptionen beliebter Werke von J. S. Bach und zwei Klassikern für Gitarre, in denen sich die südamerikanische und die europäische Musiktradition verbinden. Heitor Villa-Lobos greift in seinen Miniaturen brasilianische Volksmusiken und -tänze auf und lässt seine Leidenschaft für Bach in seinem Präludium durchscheinen. Wie er verehrte auch der Paraguayer Agustín Barrios Johann Sebastian Bach und ließ sich für „La Catedral“ von Bach-Chorälen, die er in der Kathedrale von Montevideo gehört hatte, inspirieren. Das Stück evoziert die Stille und Spiritualität des Kirchenraums, aber auch die Geschäftigkeit der Großstadt und den Lärm der Straße.   

Kiyohiko Kudo machte das Konzertexamen an der Hochschule für Musik Detmold. Unter seinen zahlreichen Preisen ist der GWK-Förderpreis (2016). Der Marimbist tritt in Deutschland und Japan auf.

Besetzung

Kiyohiko Kudo Marimba

Programm

Bach: Wachet auf, ruft uns die Stimme, BWV 645 | Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, BWV 639 | Jesus bleibet meine Freude, BWV 147 | Sinfonien Nr. 1 BWV 787, Nr. 6 BWV 792, Nr. 7 BWV 793, Nr. 14 BWV 800 | Heitor Villa-Lobos (1887–1959): Präludium für Gitarre Nr. 1, Nr. 2, Nr. 5 | Agustín Barrios (1885–1944): La Catedral

St.-Clemens-Kirche

Münster
An der Clemenskirche

Die Clemenskirche wurde nach Plänen des Architekten Johann Conrad Schlaun 1745–1753 als Kloster- und Hospitalkirche für die Barmherzigen Brüder errichtet. Das Gebäude war in die Klosterbauten integriert, stand also ursprünglich nicht, wie heute, frei. Das Chronogramm der Inschrift am Portal der Kirche nennt den Stifter und ergibt als Jahr der Fertigstellung des Rohbaus 1751: PRO PERENNI VERAE MISERICORDIAE SIGNO EXPENSIS SVIS ERIGEBAT AVGVSTVS BAVARIAE PRINCEPS PATER PATRIAE: „Als immerwährendes Zeichen der Barmherzigkeit errichtete der Landesvater und Fürst August von Bayern diese Kirche auf eigene Kosten“. Die Stuckarbeiten in der Kirche stammen von dem Wessobrunner Stuckateur Jakob Rauch, die Fresken des Kuppelgewölbes von Johann Adam Schöpf, das Bild des Hauptaltars von Giovanni Battista Pittoni aus Venedig, die seitlichen Altargemälde von Carlo Carlone. Am 30. September 1944 zerstörten Bomben die Kirche und das Krankenhaus bis auf die Umfassungsmauern. Ohne die zugehörigen Hospitalbauten wurde die Kirche 1956–1959 wieder aufgebaut, wodurch das Bauwerk seine markante städtebauliche Einbindung verlor. Der Innenraum, einschließlich des Kuppelfreskos, wurde 1961–1974 rekonstruiert, wobei Paul Reckendorfer aus Wien (wie beim Erbdrostenhof) die Kuppelausmalung wieder herstellte. Die Bildhauerarbeiten führte Siegfried Springer aus.