So 19. Mai 2024 12:00 Uhr
Münster Apostelkirche
Der Eintritt ist frei. Wir bitten Sie nach dem Konzert um eine Spende.

In Spiritu Sancto

Pfingsten – das Fest der Kirche und des Heiligen Geistes – hat auch Johann Sebastian Bach direkt und indirekt in seinen Orgelwerken inspiriert. Im bekannten Präludium und Fuge Es-Dur wird die Trinität, somit auch der Heilige Geist, motivisch ausgedeutet in schnellen Figuren. Das Concerto C-Dur ist eine Orgeltranskription eines Violinkonzerts von Antonio Vivaldi mit verblüffenden auskomponierten Kadenzen.

Konrad Paul ist seit 2019 Kantor und Organist an der Apostelkirche Münster und Kreiskantor im Ev. Kirchenkreis Münster. Als Organist gastiert er regelmäßig im In- und Ausland. Dabei liegt sein Schwerpunkt auf dem norddeutschen Barock, J. S. Bach und der französischen Orgelsinfonik. Paul studierte an der Musikhochschule Lübeck Kirchenmusik und Musikerziehung bei Martin Haselböck und Lorenzo Ghielmi (Orgel), Jürgen Essl (Improvisation) und Gerd Müller-Lorenz (Chorleitung). An der Hochschule für Musik und Theater Leipzig folgten ein Aufbaustudiengang Kirchenmusik u. a. bei Arvid Gast und Thomaskantor Georg-Christoph Biller sowie ein Kapellmeisterstudium bei Gerd Bahner und Michael Köhler. Meisterkurse bei Marie-Claire Alain, Guy Bovet und Olivier Latry gaben ihm Impulse im Bereich der französischen Orgelliteratur, Studien zur historischen Aufführungspraxis machte er an der Austria Barock Akademie, zur Orgelimprovisation bei Thierry Escaich und Frédéric Blanc in Paris. Von 2005 bis 2019 war Paul Kantor und Organist an der Ev. Christuskirche Oberhausen.

Besetzung

Konrad Paul Orgel

Programm

Bach: Concerto Nr. III C-Dur, BWV 594 | Schübler-Choral „Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter“, BWV 650 | Präludium und Fuge Es-Dur, BWV 552

Apostelkirche

48143 Münster
Neubrückenstraße 5

Die Apostelkirche ist die evangelische Hauptkirche der Stadt Münster und die erste gotische Hallenkirche Westfalens. Sie wurde als Klosterkirche der Franziskaner gebaut und war ab 1517 Kirche der Minoriten. Das Kloster überdauerte die Reformation und in den Jahren 1533 bis 1535 die „Wiedertäufer“. Nach Plünderungen und Beschädigungen wurden Kirche und Konventsgebäude zwischen 1536 und 1538 neu ausgestattet. 1811 wurde das Minoritenkloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben, die Kirche profaniert. Nach der Restaurierung durch Karl Friedrich Schinkel wurde sie als evangelische Kirche der preußischen Militärgemeinde wieder eingeweiht wurde. Seit 1840 gehört sie der evangelischen Zivilgemeinde. 1922 erhielt sie den Namen „Apostelkirche“. In den folgenden Jahren wurden die Einbauten des 19. Jahrhunderts weitgehend entfernt. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde die Apostelkirche 1949 wieder eingeweiht, der Wiederaufbau 1960 abgeschlossen. Die Kirche ist nahezu schmucklos, der klar gegliederte Kirchenraum lichtdurchflutet. Die Gewölbemalereien, die zu den schönsten der Region zählen, stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Harmonisch fügen sich der 1976 bis 1979 von Heinrich Gerhard Bücker neu gestaltete Chorraum, die Glasfenster aus den 1990er Jahren und das 2015 von Tobias Kammerer entworfene Fenster über der Taufstelle in den mittelalterlichen Kirchenraum ein. Die heutige Orgel wurde 1968 von der Firma Paul Ott aus Göttingen gebaut, 1990, 2008 und zuletzt 2021/22 durch die Berliner Firma Karl Schuke überarbeitet. Sie befindet sich auf der Orgelempore über dem Mittelschiff, hat 36 Register auf drei Manualen und Pedal und mechanische Trakturen.