Do 23. Mai 2024 18:00 Uhr
Münster Apostelkirche
14,40 € / erm. 10 €*

Symmetrien

© Gert Mothes info@gertmothes.de

Johannes Lang, seit 2022 Leipzig, spiegelt in seinem Programm „Symmetrien“, das er auf die Ott-Orgel in der Apostelkirche abgestimmt hat, Werke Bachs in modernen Kompositionen. Im Zentrum stehen die Triosonaten von Bach und Distler, davor und danach pfingstliche Orgelwerke von Messiaen und Bach, die von dessen und Medeks Passacaglia gerahmt werden. Distlers Opus 18, Nr. 2 entstand 1939, inspiriert von seiner Hausorgel, die Paul Ott 1938 gebaut hatte, und Bachs Triosonaten: Drei Stimmen von gleicher Wichtigkeit werden auf zwei verschiedenen Manualen und Pedalen gespielt. In „Communion“ aus Messiaens Pfingstmesse sind Kuckuck, Nachtigall und Amsel zu erkennen, für Gläubige könnte im letzten Akkord göttliche Gegenwart spürbar werden. Und „Sortie“, mit dem Untertitel „Le vent de l’Esprit“, soll das machtvolle Wehen des Geistes hörbar machen. Zum Abschluss evozieren den göttlichen Wind auch Bachs Fantasia und seine c-Moll-Passacaglia, die für alle Passacaglien des 19. und 20. Jahrhunderts wegweisend war.

Johannes Lang ist Thomasorganist in Leipzig und unterrichtet Orgel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.. Er studierte Kirchenmusik bei Martin Schmeding (Orgel) und Karl Ludwig Kreutz (Improvisation), Historische Tasteninstrumente/Cembalo bei Robert Hill sowie Konzertfach Orgel an der Musikhochschule Freiburg. Als Organist ist er Gewinner und Preisträger zahlreicher Wettbewerbe. Er konzertiert weltweit. Von 2016 bis 2021 war Lang Kantor an der Friedenskirche Potsdam-Sanssouci sowie Lehrbeauftragter für Künstlerisches Orgelspiel, Orgelimprovisation und Cembalo am Institut für Kirchenmusik an der Universität der Künste Berlin.

Besetzung

Johannes Lang Orgel

Programm

Tilo Medek (1940–2006): Rückläufige Passacaglia | Olivier Messiaen (1908–1992): Communion, Sortie. Aus: Messe de la Pentecôte | Bach (1685–1750): Triosonate in Es-Dur, BWV 525 | Hugo Distler (1908–1942): Triosonate, op. 18, Nr. 2 | Bach: Fantasia: Komm, Heiliger Geist, BWV 651 | Passacaglia in c-Moll, BWV 582

Apostelkirche

48143 Münster
Neubrückenstraße 5

Die Apostelkirche ist die evangelische Hauptkirche der Stadt Münster und die erste gotische Hallenkirche Westfalens. Sie wurde als Klosterkirche der Franziskaner gebaut und war ab 1517 Kirche der Minoriten. Das Kloster überdauerte die Reformation und in den Jahren 1533 bis 1535 die „Wiedertäufer“. Nach Plünderungen und Beschädigungen wurden Kirche und Konventsgebäude zwischen 1536 und 1538 neu ausgestattet. 1811 wurde das Minoritenkloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben, die Kirche profaniert. Nach der Restaurierung durch Karl Friedrich Schinkel wurde sie als evangelische Kirche der preußischen Militärgemeinde wieder eingeweiht wurde. Seit 1840 gehört sie der evangelischen Zivilgemeinde. 1922 erhielt sie den Namen „Apostelkirche“. In den folgenden Jahren wurden die Einbauten des 19. Jahrhunderts weitgehend entfernt. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde die Apostelkirche 1949 wieder eingeweiht, der Wiederaufbau 1960 abgeschlossen. Die Kirche ist nahezu schmucklos, der klar gegliederte Kirchenraum lichtdurchflutet. Die Gewölbemalereien, die zu den schönsten der Region zählen, stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Harmonisch fügen sich der 1976 bis 1979 von Heinrich Gerhard Bücker neu gestaltete Chorraum, die Glasfenster aus den 1990er Jahren und das 2015 von Tobias Kammerer entworfene Fenster über der Taufstelle in den mittelalterlichen Kirchenraum ein. Die heutige Orgel wurde 1968 von der Firma Paul Ott aus Göttingen gebaut, 1990, 2008 und zuletzt 2021/22 durch die Berliner Firma Karl Schuke überarbeitet. Sie befindet sich auf der Orgelempore über dem Mittelschiff, hat 36 Register auf drei Manualen und Pedal und mechanische Trakturen.